Vermieten & Verwalten
Stehpinkler in Mietwohnungen - Wenn der Marmor leidet...
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Stehpinkler

Ein Amts­rich­ter in Düs­sel­dorf hat­te dar­über zu ent­schei­den, ob eine Ver­miet­er­in vom Mie­ter die Er­statt­ung der Kos­ten für die Er­neu­er­ung der Mar­mor­bö­den im Bad und in der Gäs­te­toi­let­te ver­lan­gen kann. Rings­um den ei­gent­lich­en Toi­let­ten­be­reich hat­ten nach dem Vor­trag der Ver­miet­er­in Urin­sprit­zer den Mar­mor­bo­den ab­ge­stumpft.

In der Ent­schei­dung des Amts­ge­richts wird zu­nächst her­aus­ge­arbeit­et, dass die Ab­stumpf­ung des Mar­mor­bo­dens nicht durch die Ver­wend­ung ein­es un­ge­eig­net­en Rein­i­gungs­mit­tels, son­dern durch her­um­spritz­en­den Urin ent­stan­den ist. Die Ant­wort auf die Fra­ge, ob das Urin­ier­en im Ste­hen als sol­ches noch als ver­trags­ge­mä­ße Nutz­ung der Miet­sache an­zu­seh­en ist, lässt der Amts­rich­ter of­fen.

Gleich­wohl setzt er sich mit den An­ge­wohn­heit­en der männ­lich­en Be­völk­er­ung im pri­vat­en Ba­de­zim­mer aus­ein­an­der und stellt fest, dass das Urin­ier­en im Ste­hen "trotz der in die­sem Zu­sam­men­hang zu­nehm­en­den Do­mes­ti­zier­ung des Man­nes ... durch­aus noch weit ver­brei­tet" sei. Wer "die­sen frü­h­er herrsch­en­den Brauch noch" aus­übe, müsse "zwar re­gel­mäß­ig bis­wei­len er­heb­lich­en Aus­ein­an­der­setz­ung­en mit – ins­be­son­de­re weib­lich­en – Mit­be­wohn­ern" rech­nen, "nicht aber mit einer Ver­ätz­ung des im Ba­de­zim­mer oder Gäs­te-WC ver­leg­ten Mar­mor­bo­dens" (AG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 20. Jan­uar 2015, Ak­ten­zei­chen 42 C 10583/14).

Im Er­geb­nis wies der Amts­rich­ter die Kla­ge ab, weil der Miet­er nicht mit ein­er Ver­letz­ung des Mar­mor­bo­d­ens ohne ent­sprech­en­de deut­liche Hin­wei­se der Ver­miet­er­in hät­te rech­nen müs­sen.