Meldungen zu Rechtsthemen aus dem Jahr 2017

  • Vermieten & Verwalten
    Land­gericht Berlin hält Miet­preis­brem­se für ver­fass­ungs­widrig
    Akten

    Nach den lan­des­po­li­tisch­en Er­fol­gen des Som­mers be­stä­tigt sich nun auch end­lich eine Rechts­auf­fass­ung von Haus & Grund in der Haupt­stadt: Das Land­ge­richt Ber­lin hält die Vor­schrift über die sog. Miet­preis­brem­se im § 556d Bür­ger­lich­es Ge­setz­buch (BGB) für ver­fass­ungs­wid­rig.

    Das Land­ge­richt führt in der Pres­se­mit­teil­ung zu Be­grün­dung aus "[e]s lie­ge eine un­gleiche Be­hand­lung von Ver­miet­ern vor. Art. 3 Abs. 1 Grund­ge­setz ge­bie­te dem Ge­setz­ge­ber, we­sent­lich Gleich­es gleich zu be­han­deln. So­weit der Ge­setz­ge­ber Dif­fer­enz­ier­un­gen vor­neh­me, müss­ten die­se durch Grün­de ge­recht­fer­tigt wer­den, die dem Ziel der Dif­fer­enz­ier­ung und dem Aus­maß der Un­gleich­be­hand­lung an­ge­mes­sen sei­en.

    Dies habe der Ge­setz­ge­ber bei der Neu­re­gel­ung von § 556d BGB nicht be­ach­tet und in ver­fas­sungs­wid­rig­er Wei­se in das Recht der Miet­ver­trags­par­tei­en, im Rah­men ihr­er Ver­trags­frei­heit den Miet­preis zu re­geln, ein­ge­grif­fen."

    Dem ist aus un­ser­er Sicht nichts hin­zu­zu­fü­gen. Ob­wohl... nicht ganz: na­tür­lich ha­ben wir den wich­ti­gen Par­tei­en zur Bun­des­tags­wahl ge­nau die Fra­ge nach der Miet­preis­brem­se ge­stellt.

  • Technik & Energie
    Neues Eti­kett ziert auch bald Ihre Heiz­ung - zum Vor­teil?
    Heizungsetikett


    Ab 2017 kriegt man vom Schorn­stein­feg­er eine ge­klebt. Wer jetzt Angst vor Schlä­gen hat, sei be­ruh­igt, der Schorn­stein­feger klebt nur Ihr­er Be­stands­heiz­ung eine Kenn­zeich­nung auf, ein Heiz­ungs­et­ikett, wenn die­se äl­ter als 15 Jah­re ist. Nach dem Ener­gie­ver­brauchs­kenn­zeich­nungs­gesetz (EnVKG) sind die ca. 8.000 be­voll­mäch­tig­ten Be­zirks­schorn­stein­fe­ger ver­pflich­tet, im Zuge der Feuer­stät­ten­schau Ihre Heiz­ung mit dem ne­ben­steh­en­den Eti­kett zu ver­seh­en.

    Die guten Nach­rich­ten sind, dass das Eti­kett kos­ten­los auf­ge­bracht wird und aus dem Eti­kett kei­ne Aus­tausch­ver­pflich­tung ab­zu­lei­ten ist. Nur Sie als Ei­gen­tü­mer ent­schei­den, ob Sie Maß­nah­men tref­fen wol­len oder nicht.

    Auch vor Be­trüg­ern muss man warn­en, die die­ses oder ähn­liche Eti­ket­ten ge­gen Geld bei Ihn­en an­brin­gen wol­len oder so Zu­tritt zu Ihr­em Ei­gen­tum ver­lan­gen.

    Die Schorn­stein­feg­er wer­den für die­se Hand­lung dir­ekt vom Bund be­zahlt, Ihn­en ent­steh­en da­bei kein­er­lei Kos­ten. Sie müs­sen die Be­gut­ach­tung Ihr­er Heiz­ung und die An­bring­ung des Eti­ket­tes je­doch dul­den.

    Dies­es Eti­kett soll Ei­gen­tüm­ern wie Miet­ern als ers­te In­for­mat­ion über die Heiz­ung dien­en. Die An­ga­be der Nenn­leist­ung des Kes­sels fehlt je­doch auf dem Heiz­ungs­eti­kett, was der Bund so be­grün­det: "Auf die­se An­ga­be kann aber zum Zweck der Mo­ti­vat­ion der Ei­gen­tüm­er zum Aus­tausch der Heiz­ge­rä­te ver­zich­tet wer­den. Da­rü­ber hin­aus be­stün­de bei die­ser An­ga­be die Ge­fahr, dass die­se den Ei­gen­tüm­er ge­ge­ben­en­falls bei der Er­satz­be­schaff­ung da­zu ver­lei­ten könn­te, ein über­di­men­sion­ier­tes Ge­rät zu er­wer­ben." Na klasse, durch das Vor­ent­hal­ten von Da­ten sol­len wir Ei­gen­tüm­er mo­ti­viert wer­den...

    Ca. 12,7 Mil­lion­en Heiz­ung­en sind äl­ter als 15 Jah­re. Mit der Eti­ket­tier­ung die­ser Heiz­un­gen sol­len die Ei­gen­tüm­er auf wei­ter­geh­en­de Be­rat­ungs­an­ge­bo­te hin­ge­wie­sen wer­den. Die Fol­ge kön­nen und wer­den sich­er­lich wei­ter­geh­en­de In­vest­it­ion­en sein. Ob die Eti­ket­ten ih­re Steu­er­gel­der wert sind, ist zwei­fel­haft. Her­stel­ler, Heiz­ungs­mon­teu­re, En­er­gie­be­ra­ter und Schorn­stein­fe­ger wer­den ein­en stei­gen­den Be­rat­ungs­be­darf und ein­en deut­lich er­höh­ten Um­satz fest­stel­len. So ge­seh­en ist das Ge­setz le­dig­lich ein ver­deck­tes Kon­junk­tur­pro­gramm für das Hand­werk in Höhe von 2,1 Mil­liar­den Euro bis 2020 - und das al­lein im Be­reich der Ein- und Zwei­fam­ilien­wohn­häu­ser...

    Lassen Sie sich in kein­em Mo­ment zu Maß­nah­men oder In­vest­it­ion­en drän­gen. Prü­fen Sie ge­nau und las­sen Sie sich un­ab­häng­ig und fach­kun­dig be­rat­en. Ger­ne be­rat­en wir Sie auch in un­ser­en Sprech­stun­den.

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