Meldungen zu Rechtsthemen aus dem Jahr 2012

  • Recht & Steuern
    Räum- und Streu­pflicht be­acht­en!
    Schneefegen

    Nach der Münster­dorfer Straßen­rei­ni­gungs­sat­zung sind bei Schnee­fall / Glätte in der Zeit zwi­schen 07:00 Uhr bis 20:00 Uhr der ge­fal­le­ne Schnee und die ent­stan­de­ne Glätte un­verzüglich nach Be­en­di­gung des Schnee­falls bzw. nach dem Ent­ste­hen der Glätte zu be­sei­ti­gen. Geh­we­ge sind da­bei auf 1,50 m Brei­te von Schnee frei­zu­hal­ten.

    Auf Geh­we­gen und Strei­fen ent­lang der Grund­stücks­gren­ze in den ver­kehrs­be­ru­hig­ten Be­rei­chen ist bei Eis- und Schnee­glätte sorg­fältig zu streu­en, wo­bei die Ver­wen­dung von um­welt­schädli­chen Stof­fen (z. B. Koch­salz) un­ter­blei­ben soll­te.

    Die voll­ständi­ge Rei­ni­gungs­sat­zung der Ge­mein­de Müns­ter­dorf können Sie hier nach­le­sen. Ent­spre­chen­de Sat­zun­gen gibt es natür­lich auch in Läger­dorf, Oelix­dorfBrei­ten­burg und Dägeling

  • Technik & Energie
    Vor­sicht bei ech­ten Ker­zen: Ad­vents­ge­ste­cke und Christbäume bren­nen schnel­ler, als gedacht! Rauch­mel­der­pflicht ret­tet Le­ben
    Optischer Rauchmelder

    Aus­ge­trock­ne­te Ad­vents­ge­ste­cke und Christ­bäume sind in der Weih­nachts­zeit häufig der Grund für Woh­nungs­brände. Die tro­cken­en Zwei­ge bren­nen wie Zun­der. Schon ein klei­ner Fun­ke reicht, sie zu ent­zünden. Ker­zen auf Tisch­ge­ste­cken und an Tan­nenbäum­en ver­ur­sa­chen "al­le Jah­re wie­der" Sach­schäden in Mil­lio­nenhöhe. Im schlimms­ten Fall sind Ver­letz­te und To­te die Fol­ge. Ei­ne Ge­fahr, die oft un­ter­schätzt wird.

    "Ei­ne tro­ckene Tan­ne ver­brennt so ex­plo­si­ons­ar­tig, dass Lösch­ver­su­che oft ver­geb­lich blei­ben", warnt Bian­ca von der Hei­de, Vor­stands­mit­glied bei Haus & Grund Münster­dorf und Ver­si­che­rungs­spe­zia­lis­tin in It­ze­hoe. Bin­nen we­ni­ger Se­kun­den ent­steht da­bei viel Rauch, der sich schnell im gan­zen Raum aus­brei­tet und be­reits nach we­ni­gen Atem­zügen zu Ver­gif­tun­gen führen kann. "In die­sem Fall muss man so schnell wie mög­lich aus dem Haus raus und die die Feu­er­wehr ru­fen", sagt Bian­ca von der Hei­de. "Auf kei­nen Fall darf man ver­ges­sen, die Mit­be­woh­ner zu war­nen und ih­nen beim Ver­las­sen des Hau­ses zu hel­fen." Nie­mals soll­te man sein Le­ben aufs Spiel set­zen und ins Haus zurück ren­nen, um noch ir­gend­wel­che Sa­chen zu ret­ten.

    Da­mit solch ein Brand gar nicht erst pas­siert, ist es am bes­ten auf ech­te Ker­zen zu ver­zich­ten. Ge­ra­de wer Kin­der oder Tie­re hat, soll­te lie­ber zur elek­tri­schen Lich­ter­ket­te grei­fen. "Beim Kauf aber un­be­dingt auf das GS-Zei­chen für ge­prüfte Si­cher­heit ach­ten und die Lich­ter­ket­te beim Ver­las­sen des Hau­ses aus­schal­ten", rät Bian­ca von der Hei­de "Löschde­cke, Feu­erlöscher oder zu­min­dest ein vol­ler Was­serei­mer soll­ten griff­be­reit in der Nähe ste­hen." Der Baum muss fest ste­hen und genügend Ab­stand von al­lem Brenn­ba­ren, wie Gar­di­nen und Möbeln, ha­ben. Auch soll­te er re­gelmäßig ge­gos­sen wer­den, die Feuch­tig­keit im Baum ver­min­dert das Brand­ri­si­ko. "Ker­zen dürfen nicht un­be­auf­sich­tigt bren­nen", so Bian­ca von der Hei­de. Ad­vents­ge­ste­cke soll­ten im­mer auf ei­ne feu­er­fes­te Un­ter­la­ge ge­stellt wer­den.

    Ein wich­ti­ges The­ma auch für das gan­ze Jahr: Rauch­mel­der! Die­se le­bens­ret­ten­den Geräte sind seit 01. Ja­nu­ar 2005 in Neu­bau­ten, seit 12. De­zem­ber 2008 auch für al­le Be­stands­bau­ten Pflicht in Kin­der­zim­mern, Schlaf­zim­mern und Flu­ren, die als Ret­tungs­weg die­nen. Der letz­te Ter­min für die Nach­rüstung war der 31. De­zem­ber 2010 ge­mäß § 49 Ab­satz 4 Lan­des­bau­ord­nung. Wo sie an­zu­brin­gen sind und wo es darüber hin­aus emp­feh­lens­wert ist (z. B. im Wohn­zim­mer oder in Hob­byräum­en) so­wie wei­ter­ge­hen­de In­for­ma­tio­nen fin­den Sie in dem in­for­ma­ti­ven Merk­blatt der Pro­vin­zi­al Ver­si­che­rung in un­se­rem Dow­n­load­be­reich un­ter For­mu­lare & Down­loads / Bau­en & Re­no­vie­ren / Im Be­stand.

    Kommt es doch zum Brand, soll­te un­verzüglich die Ver­si­che­rung in­for­miert wer­den. "Für die Schäden an der Woh­nungs­ein­rich­tung springt die Haus­rat­ver­si­che­rung ein", er­klärt Bian­ca von der Hei­de. "Das Ei­gen­heim ist über die Wohn­gebäude­ver­si­che­rung ver­si­chert. Wur­de der Brand durch grob fahr­lässi­ges Ver­hal­ten des Ver­si­che­rungs­neh­mers begüns­tigt, über­nimmt die Ver­si­che­rung je nach Si­tua­ti­on und Ver­trag nur einen Teil des Scha­dens."

    Für einen er­schre­cken­den Ein­druck über die Brenn­bar­keit ei­nes Weih­nachts­bau­mes emp­feh­len wir die­ses Vi­deo zu ei­nem Brand­ver­such der Feu­er­wehr. Nach 30 Se­kun­den steht der Baum in Voll­brand, nach 45 Se­kun­den der gan­ze Raum, nach 75 Se­kun­den bers­ten die Fens­ter­schei­ben.

  • Bauen & Renovieren, Vermieten & Verwalten
    Star­kre­genfälle neh­men zu: Ei­ne Ele­men­tar­scha­den-Ver­si­che­rung kann hel­fen
    THW beim Dammbau

    Un­wet­ter­mel­dun­gen zei­gen es ein­drück­lich: Über­schwem­mun­gen auf­grund von lo­ka­len Star­kre­gen­fäl­len neh­men zu. Kel­ler lau­fen voll, Tep­pi­che durch­wei­chen, Möbel wer­den be­schä­digt. "Doch was nur we­ni­ge wis­sen, Schä­den durch Star­kre­gen­fälle sind we­der durch die Wohn­gebäude- noch durch die Haus­rat­ver­si­che­rung ab­ge­si­chert", so Bian­ca von der Hei­de, Vor­stands­mit­glied bei Haus & Grund Müns­ter­dorf und Ver­si­che­rungs­spe­zia­lis­tin in It­ze­hoe. "Hel­fen kann aber ei­ne Ele­men­tar­scha­den-Ver­si­che­rung."

    Das be­son­de­re an der Ele­men­tar­scha­den-Ver­si­che­rung ist, dass sie bei Über­schwem­mun­gen Schäden durch von außen ein­tre­ten­des Was­ser im Ge­gen­satz zur ein­fa­chen Gebäude- und Haus­rats­ver­si­che­rung mit ein­sch­ließt. "Die Ver­si­che­rung greift bei­spiels­wei­se, wenn das Grund­stück durch Star­kre­gen ge­flu­tet wird oder wenn Flüs­se oder Seen durch star­ke Nie­der­schläge über die Ufer tre­ten und das Was­ser in den Kel­ler ein­dringt", er­klärt Bian­ca von der Hei­de. In so ei­nem Fall kommt die Ele­men­tar­scha­den-Ver­si­che­rung für die durch das Was­ser zer­stör­ten Pols­ter­möbel auf. Eben­so über­nimmt sie die Kos­ten für auf­ge­weich­te Ta­pe­ten und durch­näss­te Tep­pi­che. "Nicht ver­si­chert blei­ben Schä­den durch Sturm­flut und Deich­bruch, da dies in Nord­deutsch­land ein un­ab­seh­ba­res Ri­si­ko dar­stellt", so die Ver­si­che­rungs­spe­zia­lis­tin.

    Doch bis­her ha­ben nur we­ni­ge ei­ne Ele­men­tar­scha­den-Ver­si­che­rung ab­ge­schlos­sen. "Bei uns sind es bei­spiels­wei­se un­ter zehn Pro­zent der Ge­bäu­de- und Haus­rat­ver­si­che­rungs­kun­den", weiß Bian­ca von der Hei­de. "Aber im­mer mehr Men­schen kom­men nach den Un­wet­tern zu uns und wol­len wis­sen, wie sie sich ab­si­chern können." Ei­ne Ele­men­tar­scha­den-Ver­si­che­rung kann zu­sam­men mit ei­ner be­reits be­ste­hen­den Gebäude-, Haus­rat- oder In­halts­ver­si­che­rung ab­ge­schlos­sen wer­den. Der jähr­li­che Bei­trag rich­tet sich ent­we­der nach dem Wert des Ein- oder Mehr­fa­mi­li­en­hau­ses oder nach dem Wert des Haus­ra­tes be­zie­hungs­wei­se des In­hal­tes. Mit­glie­der bei Haus & Grund Mün­ster­dorf und Um­ge­bung er­hal­ten bei der Pro­vin­zi­al einen in­di­vi­du­el­len Ra­batt auf den Ta­rif­bei­trag.

    Unter Formulare & Downloads / Bauen & Renovieren / Im Bestand fin­den Sie auch die 60-sei­tige Hoch­was­ser­fi­bel des Bun­des­min­is­ter­iums für Ver­kehr, Bau und Stadt­ent­wick­lung.

  • Technik & Energie
    Freie Schorn­stein­feger­wahl ab 2013
    Kamin

    Seit die­sem Jahr tre­ten die Schorn­stein­fe­ger of­fen­siv an die Haus­ei­gentümer her­an und bemühen sich um Jah­res­ver­träge mit Verlänge­rungs­klau­seln für Kehr- und Über­prüfungs­ar­bei­ten.

    Bis­lang kam der Schorn­stein­fe­ger von sich aus ans Haus und führ­te die er­for­der­li­chen Ar­bei­ten aus. Bis zum 31. De­z­em­ber 2012 ist er da­zu auch ge­setz­lich ver­pflich­tet.

    Ab dem 01. Jan­u­ar 2013 be­steht freie Schorn­stein­fe­ger­wahl. In die­sem Sek­tor kehrt al­so die freie Markt­wirt­schaft ein. Da­her wer­den die Schorn­stein­fe­ger ih­re Diens­te je nach "Markt­la­ge" zu un­ter­schied­li­chen Prei­sen an­bie­ten.

    Die vom Schorn­stein­fe­ger aus­zuführen­den Ar­bei­ten selbst sind zwin­gend vom Ge­setz vor­ge­schrie­ben, im Ein­zel­nen:

    • die Führung des Kehr­buchs mit der Kon­trol­le, ob die vor­ge­schrie­be­nen Schorn­stein­fe­ger­ar­bei­ten durch­ge­führt wur­den
       
    • die Durchführung der Feu­er­stät­ten­schau zwei­mal im sie­benjähri­gen Ver­ga­be­zeit­raum ein­sch­ließlich der Prüf­ung der Be­triebs- und Brand­si­cher­heit der An­la­gen
       
    • die Durchführung von an­lass­be­zo­ge­nen Über­prüfun­gen
       
    • die Aus­stel­lung von Be­schei­ni­gun­gen zur Bau­ab­nah­me nach der Lan­des­bau­ord­nung
       
    • die Durchführung von Er­satz­vor­nah­men, wenn Ei­gentümer ih­ren Rei­ni­gungs-, Über­prüfungs- oder Mess­pflich­ten nicht nach­kom­men.

    Die vor­ge­nann­ten Auf­ga­ben nimmt da­bei der Schorn­stein­fe­ger als "Be­lie­he­ner des Staa­tes" wahr, so wie Sie es zum Bei­spiel vom TÜV für die Prüf­ung und Über­wa­chung der Kraft­fahr­zeu­ge ken­nen. Wir emp­feh­len Ih­nen drin­gend, zum jet­zi­gen Zeit­punkt noch kei­ne Auf­träge zu er­tei­len, weil es noch kei­ne aus­rei­chen­den Ver­gleichs­prei­se für die ein­zel­nen Dienst­leis­tun­gen der Schorn­stein­fe­ger gibt.

    Beim letz­ten Be­such des Schorn­stein­fe­gers ist Ih­nen ein Feu­er­stät­ten­be­scheid aus­ge­hän­digt wor­den. Die­sem Feu­er­stät­ten­be­scheid kön­nen Sie ent­neh­men, wie oft und in wel­chem Zeit­raum der Schorn­stein zu keh­ren oder die An­la­ge zu über­prüfen ist. Dies sind dann die Kri­te­ri­en für die Prei­ser­mitt­lung. Al­ler­dings soll­ten Sie auch nach­fra­gen, in wel­cher Höhe Fahrt­kos­ten an­fal­len. Denn zu­künf­tig dür­fen für je­den Ein­satz Fahrt­kos­ten be­rech­net wer­den und das bei meh­re­ren Nut­zungs­ein­hei­ten auch für je­de ein­zel­ne Ein­heit. Dies dürf­te Ih­nen von Hand­wer­ker­ein­sätzen be­kannt sein. Schon jetzt zeich­net sich ab, dass Sie mit höher­en Kos­ten für die Kehr­gebühren zu rech­nen ha­ben. Wir wer­den den Markt wei­ter für Sie be­ob­ach­ten.

  • Vermieten & Verwalten
    Renitente Mieterin
    Blitz

    Die Eigentümerin eines Hau­ses hat­te ei­ne Haus­hälf­te ver­mie­tet. Bei­de Ter­ras­sen zum Gar­ten grenz­ten an­ein­an­der. Zwi­schen Ver­mie­te­rin und Mie­te­rin kam es in der Ver­gan­gen­heit häufi­ger zu laut­star­ken Aus­ein­an­der­set­zun­gen. An ei­nem war­men Mai-Tag hielt sich die Ver­mie­te­rin auf ih­rer Ter­ras­se auf und ver­rich­te­te som­mer­lich ge­klei­det Gar­ten­ar­bei­ten auf ih­rem Grund­stücks­teil.

    Plötz­lich und un­ver­mit­telt stand die Mie­te­rin auf der Ter­ras­se der Ver­mie­te­rin und ver­lang­te un­freund­lich und laut­stark, dass die Ver­mie­te­rin die Hei­zung an­stel­len bzw. höher dre­hen soll­te. Die Hei­zung war zu die­sem Zeit­punkt, einen Mo­nat vor Som­mer­an­fang, be­reits auf Som­mer­be­trieb um­ge­stellt. Die "gefühl­te" Außen­tem­pe­ra­tur be­trug 20° C. Höflich und be­stimmt ver­such­te die Ver­mie­te­rin, ein sach­li­ches Ge­spräch zu führen. Das ge­lang nicht.

    Die Mie­te­rin wur­de im­mer lau­ter und bau­te sich im­mer wie­der un­mit­tel­bar vor der Ver­mie­te­rin auf. Der Auf­for­de­rung, die Ter­ras­se der Ver­mie­te­rin zu ver­las­sen, kam die Mie­te­rin nicht nach. Die Mie­te­rin ver­folg­te viel­mehr die Ver­mie­te­rin "Schritt für Schritt". Letzt­end­lich flüchte­te die Ver­mie­te­rin in ihr Haus und ver­bar­ri­ka­dier­te sich in der ei­ge­nen Woh­nung. Die Ver­mie­te­rin er­stritt in ei­nem einst­wei­li­gen Ver­fü­gungs­ver­fah­ren ein An­er­kennt­nis­ur­teil. Da­nach ist der Mie­te­rin auf­ge­ge­ben wor­den, die Ter­ras­sen­fläche der Ver­mie­te­rin nicht mehr zu be­tre­ten (AG It­ze­hoe, Ur­teil vom 09. Juni 2010, Ak­ten­zei­chen 92 C 118/10 (Lei­der kei­ne Ver­lin­kung mög­lich.)).

  • Vermieten & Verwalten
    Kommt Ihr Eigen­tum in gute Hände? Die Mieter­selbst­aus­kunft und unsere Boni­täts­an­frage geben Ant­wort!
    Dokument

    Auch in un­se­rer Re­gi­on gibt es so ge­nann­te Mi­et­no­ma­den. Das sind Men­schen, die mit kri­mi­nel­ler Ener­gie und dem Vor­satz von Woh­nung zu Woh­nung zie­hen, die Mie­te nicht zu be­zah­len. Oft­mals wird die Woh­nung auch noch stark ver­wüstet und ver­müllt zurück­ge­las­sen!

    Um­so not­wen­di­ger ist es, noch vor Ab­schluss des Miet­ver­tra­ges und vor Über­las­sung des Miet­ob­jekts an die zu­künf­ti­gen Mie­ter Kennt­nis­se über die per­sönli­che und wirt­schaft­li­che Si­tua­ti­on des neu­en Ver­trags­part­ners zu ha­ben. In ei­ner so ge­nann­ten Mie­ter­selbst­aus­kunft kann ein Ver­mie­ter die Miet­par­tei ver­pflich­ten, An­ga­ben zum Be­ruf, zum Ar­beits­platz und zu den mo­nat­li­chen Einkünf­ten zu täti­gen.

    In ei­nem strei­ti­gen Ver­fah­ren kam die Mie­te­rin zwar die­ser Auf­for­de­rung zur Mie­ter­selbst­aus­kunft nach, die Mie­te­rin nahm in dem For­mu­lar­vor­druck je­doch un­zu­tref­fen­de An­ga­ben vor. Für den Ver­mie­ter war die Selbst­aus­kunft Vor­aus­set­zung für den Ab­schluss des Miet­ver­tra­ges. Nach er­teil­ter Aus­kunft un­ter­schrieb er da­her den Miet­ver­trag. Nach­dem der Ver­mie­ter von den un­zu­tref­fen­den An­ga­ben sei­ner Miet­par­tei Kennt­nis er­langt hat­te, kündig­te er den Miet­ver­trag frist­los und er­klärte darüber hin­aus die An­fech­tung des Miet­ver­tra­ges we­gen arg­lis­ti­ger Täu­sch­ung. Die Miet­par­tei hat­te die Mie­te bis da­hin ver­trags­ge­recht ge­zahlt.

    Die Miet­par­tei wehr­te sich er­folg­los ge­gen die Kündi­gung und Räum­ung, denn das Ge­richt ur­teil­te wie folgt:

    Be­ant­wor­tet der Mie­ter in der Selbst­aus­kunft Fra­gen nach dem Be­schäf­ti­gungs­ver­hält­nis und mo­nat­li­chen Ein­künf­ten un­zu­tref­fend, ist der Ver­mie­ter zur An­fech­tung bzw. frist­lo­sen Kündi­gung be­rech­tigt. Das Ge­richt be­grün­de­te sei­ne Ent­schei­dung da­mit, dass ein Ver­mie­ter be­rech­tigt ist, sich nach Ein­kom­men und be­ruf­li­cher Stel­lung zu er­kun­di­gen. Nur so sind Rück­schlüs­se auf die Bo­nität der Mie­ter möglich.

    Die Bo­ni­tät des Mie­ters ist für den Ver­mie­ter von we­sent­li­cher Be­deu­tung für das Ent­ste­hen und den Fort­be­stand des Miet­verhält­nis­ses, da hier­von die Haupt leis­tungs­ver­pflich­tung des Mie­ters ab­hängt. Es kommt nicht dar­auf an, dass sich das Miet­aus­fall­ri­si­ko auch ver­wirk­licht. Bei wahr­heits­ge­mäßer Aus­kunft hät­te der Ver­mie­ter den Ver­trag nicht ab­ge­schlos­sen (Land­ge­richt Mün­ch­en I, Ur­teil vom 25. März 2009, Ak­ten­zei­chen 14 S 18532/08).

    Unsere Bo­nitäts­an­fra­ge zur Über­prüf­ung von Mie­t­in­ter­es­sen­ten durch die SCHUFA fin­den Sie auf der Sei­te For­mu­la­re & Dow­n­loads / Miet­recht

  • Vermieten & Verwalten
    Extra bunter Wandanstrich führt zur Schadenersatzpflicht
    Farbe

    Ein Mie­ter hat­te während der Miet­zeit ei­ni­ge Räum­lich­kei­ten mit kräfti­gen Far­ben wie Li­la und Grün ge­stri­chen. In ei­nem Zim­mer war die Stell­fläche ei­nes ba­ro­cken Bücher­schranks aus­ge­spart, so­dass bei Rück­ga­be der Woh­nung ei­ne Wand­sei­te „zwei­far­big“ war. Die in dem Miet­ver­trag ver­wen­de­te Schönheits­re­pa­ra­tur­klau­sel war un­wirk­sam.

    Nach­dem das Miet­ver­hält­nis be­en­det wor­den war, be­an­spruch­te der Ver­mie­ter gleich­wohl vom Mie­ter Scha­den­ser­satz we­gen Be­schädi­gung des Miet­ob­jekts. Die Kla­ge des Ver­mie­ters hat­te Er­folg so­wohl vor dem Amts­ge­richt als auch im Be­ru­fungs­ver­fah­ren vor dem Land­ge­richt. Ein Mie­ter ist nach den §§ 280, 546 BGB zum Scha­denser­satz ver­pflich­tet. Es ist zwar Sa­che des Mie­ters, wie er während des Miet­ver­hält­nis­ses die an­ge­mie­te­ten Räu­me streicht; denn dies folgt aus dem Ge­stal­tungs­recht des Mie­ters, sei­ne Räum­lich­kei­ten nach sei­nem Ge­schmack her­zu­rich­ten. Gibt der Mie­ter die Räum­lich­kei­ten aber in ei­nem farb­li­chen Zu­stand zurück, der die Gren­zen des nor­ma­len Ge­schmacks über­schrei­tet, liegt ei­ne Ver­trags­ver­let­zung vor, oh­ne dass es auf die Wirk­sam­keit der Schön­heits­re­pa­ra­tur­klau­sel an­kommt.

    Ent­schei­dend ist, ob die ver­wen­de­ten kräfti­gen Farb­töne die Wei­ter­ver­mie­tung des Ob­jekts prak­tisch un­mög­lich ma­chen. Ge­ra­de kräfti­ge Farb­töne wie Li­la oder Dun­kel­grün be­dürfen meh­re­rer An­stri­che, wenn der Ge­schmack des neu­en Mie­ters hel­le An­stri­che be­vor­zugt. Bei klei­nen Farbab­plat­zun­gen durch den Miet­ge­brauch des Fol­ge­mie­ters be­steht die Ge­fahr, dass die un­ter dem neu­en An­strich vor­han­de­ne stark tönen­de Far­be wie­der sicht­bar wird.

    Selbst­ver­ständ­lich muss der Ver­mie­ter auch nicht die un­voll­ständig ge­stri­che­ne Wand ak­zep­tie­ren, an der der Ba­rock-Bücher­schrank ge­stan­den hat­te. Ein beim Strei­chen der Wand oder De­cke aus­ge­spar­ter Be­reich, zum Bei­spiel we­gen ei­nes vor­ge­stell­ten oder an­ge­brach­ten Ob­jekts, stellt ei­ne Be­schädi­gung der Miet­sa­che dar. Des­halb ist der Mie­ter zum Scha­denser­satz ver­pflich­tet – un­ab­häng­ig von der Wirk­sam­keit der Schön­heits­re­pa­ra­tur­klau­sel (Land­ge­richt Essen, Urteil vom 17. Feb­ru­ar 2011, Akten­zeichen 10 S 344/10).

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